Kinder und Jugendliche aus dem Schulheim Mäder erlebten durch den Zauber von Geschichten über Tiere, den Wald und die Natur eindrückliche Momente, die emotional berühren und in Erinnerung bleiben. Dabei wurden die Kinder auch selber zu Akteur:innen und waren in die Gestaltung mit eingebunden.
So tauchten sie beispielsweise in eine Geschichte aus dem Regenwald im Amazonas ein und woben jeweils einen zauberhaften Klangteppich mit Klängen aus dem Urwald. Dazu hatten sie im Vorfeld verschiedene Klanginstrumente und -körper erhalten, auch Stimmen des Urwalds, jene von Vögeln, Fröschen, Affen uvm. wurden spielerisch und heiter ausprobiert. So lauschten die Kinder nicht nur höchst gespannt der Geschichte des Fabeltiers Jurukre, der den Indios die Musik und die Lebensfreude näherbrachte, sondern waren mit Teil der Geschichte, in dem sie in vielen Einsätzen mit der klanglichen Gestaltung der Geschichte mit großer Freude mitwirkten. Der Geschichte voran ging eine Videobotschaft aus der inatura.
Nach Erhalt der Videobotschaft und der „Post aus der inatura“ mit begleitender Audiobotschaft ging es für die Schüler:innen so richtig los. Auch sie fragten sich, welches ihr Lieblingstier ist und gestalteten Steckbriefe zu ihren Lieblingstieren, die auch Spezialkräfte hatten.
In der Post fanden sich mega-spannende Gegenstände wie ein riesiges Ei, Knochen, ein Kokon, Fellstücke und vieles mehr. Nun war der Forschersinn der Kinder geweckt und sie machten sich Gedanken darüber, welch seltsames Tier dies gewesen sein könnte, welches einmal irgendwo lebte. Wie sah es aus? Was aß es? Lebte es alleine oder in Gesellschaft? Welche Eigenschaften und Kräfte hatte es? Wie klang es? Es entstanden wunderbar gestaltete Bilder und Beschreibungen der Forschertiere oder Fabeltiere. Auch in der Realität der Wissenschaft werden solche Fragen gestellt. Gleichzeitig wird immer wieder festgestellt, dass sich Forscher:innen geirrt hatten und ihre Ergebnisse zu „Fabeltieren“ geführt haben.
Jede:r Schüler:in entdeckte ein eigenes Fabeltier.
Zurück zur Geschichte von Jurukre. Dies war der erste Präsenz-Workshop im Schulheim. Erfreulicherweise durfte dieser erstmals wieder mit beiden Klassen gemeinsam im Freien statt finden. Es wurde eine Geschichte gestaltet, welche Bezug auf die Fabeltierwelt und die von den Kindern gestalteten Forscher-/Fabeltiere hatte. Im Anschluss daran gab die Museumspädagogin Susanne Aufschluss über viele Fragen der Kinder zu den gesandten inatura Gegenständen und zu neuen Fragen, die bei ihnen aufgetaucht sind.
Im Juni war es dann so weit und die Schüler:innen besuchten die inatura, wo sie von der Geschichtenerzählerin mit einer weiteren spannenden Geschichte empfangen wurden und im Anschluss in zwei Gruppen mit den Museumspädagog:innen Ines, Susanne und Philip in der inatura, jene Lebensräume aus der Geschichte besuchten, die Tiere der Geschichte entdeckten und mit allen Sinnen erlebten.
Abschließend erlebten die Schüler:innen zum Schulschluss einen spannende Geschichte im Garten des Schulheims, zu welcher der Museumspädagoge Philip die darin vorkommenden Tiere aus dem inatura Fundus mitbrachte und bereits bei der Geschichte mit Klängen mitwirkte.
Alles in allem war das Projekt geprägt von einem sehr regen Austausch zwischen den Projektpartner:innen, was zu einer vertiefenden Verbindung und Partnerschaft führte. Im Mittelpunkt stand, voneinander zu lernen, hinter die Kulissen zu schauen, experimentell sein, Neues ausprobieren, im Prozess jeweils frisch zu gestalten und vor allem Freude und Inspiration für die Schüler:innen und alle Beteiligten.
Der gemeinsame Austausch der Museumspädagog:innen der inatura, der Lehrpersonen des Schulheim Mäder, begleitet durch die Geschichtenerzählerin und Projektentwicklerin Sabine Mähr, bildetet das Fundament für die jeweils frische situationsbezogene Entstehung der ErzählTheater Workshops und für die Gestaltung der Phasen zwischen den Workshops. In der Schule entstand ein durchgängiger Prozess.
Ein abschließender Reflexionsworkshop ließ nicht nur das Erlebte nochmals aufleben, sondern legte auch den Grundstein für eine weiterführende inspirierende Partnerschaft und Kooperation zwischen der inatura Dornbirn und dem Schulheim Mäder.