Mode im Spannungsfeld von Red Carpet und Fast Fashion

Projektbericht Maria Meusburger-Bereuter

Am Mittwoch, den 29. März 2023, bekamen die 7. und 8. Klasse des Bildnerischen Zweiges unserer Schule die einmalige Gelegenheit, mit einer international tätigen Expertin aus dem Bereich der Mode in Kontakt zu treten.

Rita Meusburger arbeitet seit 2009 für das Modelabel Marchesa in New York. Zuvor war sie über sechs Jahre bei Vivienne Westwood in London tätig. Speziell letztere war vielen Anwesenden ein Begriff. In einem CNN-Beitrag über die Vorbereitung zur Paris Fashion Week 2006 erhielten die SchülerInnen Einblick in die teils sehr fordernden Schaffensphasen vor einer Modenschau. Anhand von Anschauungsmaterial ließen sich auch die jeweiligen Inspirationsquellen für die unterschiedlichen Modelinien sehr gut nachvollziehen.

Bilder © Maria Meusburger-Bereuter

Neben der Schilderung der Arbeitsschritte, welche von einer vagen Idee über das dreidimensionale Arbeiten an der Schneiderpuppe bis hin zur Finalisierung reichen, stieß auch die Erwähnung verschiedenster Celebrities, mit welchen Rita Meusburger im Laufe ihrer Karriere in Kontakt treten konnte, bei den Anwesenden auf großes Interesse.

Nach einer kurzen Pause erfolgte ein Schwenk zu einem wichtigen Thema, das im Speziellen auch die Bekleidungsindustrie betrifft: die Nachhaltigkeit. Wie die SchülerInnen bereits aus der Vorbereitung auf das Thema im Unterricht Bildnerisches Gestalten und Werkerziehung erfahren haben, hat sich in den letzten zwanzig Jahren die Menge der weltweit verkauften Kleidung vervielfacht. Fast Fashion ist zu einem Problem geworden - für den Menschen wie auch für die Umwelt. Neben der extrem problematischen Anstellungssituation der zumeist jungen sowie weiblichen ArbeiterInnen lassen sich unzählige Umweltprobleme aufgrund der verwendeten Materialien, dem Transport, aber auch der Entsorgung von Kleidung nennen.

Die Lösungen für uns im Alltag können neben der Nutzung von bereits vorhandener Kleidung sowie dem Tauschen und Reparieren auch das Wissen um Gütezeichen sein, welche beim Kauf eine Sicherheit hinsichtlich der Verwendung von Naturfasern aus kontrolliert biologischem Anbau bieten. Rita Meusburger hat uns hierzu ebenfalls unterschiedliche Stoffalternativen mitgebracht und klar gemacht, dass auch in den USA ein stetig wachsendes Interesse für dieses wichtige Thema festzustellen ist.

Am darauffolgenden Tag erfolgte für eine Gruppe der 7ab der praktische Teil des Workshops. Die SchülerInnen brachten hierfür zwei Kleidungsstücke mit, welche sich für ein Upcycling eignen, da sie teils leicht beschädigt oder aber auch schon lange nicht mehr getragen wurden. In einer sehr kreativen ersten Phase der Ideenfindung wurde an Schau- fensterpuppen oder auch am eigenen Körper mit dem zu Verfügung stehenden Material experimentiert und es wurden auch schon erste Ideen für eine Umsetzung eines neuen Kleidungsstückes entwickelt. Diese Ideen wurden in den nächsten Wochen weiterentwickelt und am Schluss in einer schulinternen Modenshow präsentiert.

Wir bedanken uns bei Rita Meusburger für den großartigen und sehr inspirierenden Workshop und auch bei Double Check für die finanzielle Unterstützung.

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