Gemeinsames Kunstprojekt mit Kollagen aus Fotos und Zeitungsauschnitten verbindet Schüler:innen mit Natur und Kreativität im Kleinwalsertal.
Direktorin der Volksschule Kleinwalsertal Sabine Rotter hat Mathias Kessler, Künstler und Fotograf eingeladen, eine jährliche Kunstinitiative ins Leben zu rufen. Diese soll nicht nur die künstlerische Kreativität der Schüler:innen, sondern auch ihre Verbundenheit mit der Natur im Tal fördern. Das Projekt wird vom lokalen „Karl Max Kessler Archiv“ organisiert, dass den fotografischen Bestand des bedeutenden Lokalfotografen des 20. Jahrhunderts Karl Max Kessler bearbeitet. Jedes Jahr sollen hier sowohl Künstler:innen-Residenzen, als auch ein künstlerisches Projekt mit der Volksschule stattfinden.
Die Schüler:innen erhalten durch unser Projekt „Verkehrte Welten" einen ausgesprochen interessanten, spielerischen und spannenden Zugang zu Kunst. Sie treffen eigene Entscheidungen beim Gestalten, erstellen gemeinsam einen Plan und entwickeln dabei kreative Lösungen. Ihre Fantasie, Empathie und ihr Gemeinschaftsgeist werden gefördert und gestärkt. Nebenbei erwerben sie praktische Fähigkeiten, wie z.B. das Arbeiten mit einer Fotokamera.
In einer inspirierenden Präsentation werden Pädagog:innen und Eltern über die Vision dieses Projekts informiert. Mathias Kessler taucht nicht nur in allgemeine Konzepte von Kunstprojekten mit Kindern ein, sondern präsentiert auch bedeutende Beispiele wie den berühmten Künstler Keith Haring, Erwin Wurm, Urs Fischer etc.
Der kreative Teil des Projekts beginnt mit dem Besuch des Karl Max Kessler Archiv, einer Besichtigung der Negative und des sehr aufwendigen Prozesses der Restaurierung dieses einzigartigen Kulturschatzes. In der zweiten Phase werden Einwegkameras an die Schüler:innen verteilt. Gemeinsam bauen sie Skulpturen, führen One-Minute-Sculptures auf und fotografieren sie. Die Kinder der vierten Klasse stellen die Fotos allein oder in Gruppen daheim oder in der Landschaft des Kleinwalsertals fertig. Der Fokus liegt darauf, die Welt um sie herum aus neuen Perspektiven zu erfassen und ihre individuelle Sichtweise einzufangen.
Der nächste Schritt ist die Entwicklung der Filme. Der Charme von Einwegkameras liegt oft in der Überraschung, da die Kinder ihre Aufnahmen erst dann sehen, wenn die Filme entwickelt sind. Die entstandenen Fotografien werden digitalisiert, um anschließend zusammen gefügt, ein Mural zu kreieren. Dieses Mural wird nicht nur die Vielfalt der Fotos, sondern auch die einzigartigen Perspektiven der Kinder durch das Collagieren mit den Magazinfotos einfangen. Durch die Präsentation des Murals auf dem Billboard des Karl Max Kessler Archivs auf der Bohrhalde kann die ganze Gemeinschaft an dem kreativen Prozess der Kinder teilhaben.
Dieses partizipative Kunstprojekt ist als Kunstvermittlung an die jüngsten Einwohner:innen gedacht, sowie als Möglichkeit des Zusammentreffens aller restliche Einwohner:innen und Besucher:innen durch die offizielle Präsentation des Ergebnisses im Dorf.
Die Rückmeldungen von den Schüler:innen haben gezeigt, dass das gemeinsame Arbeiten an einem kreativen Projekt sehr bereichert hat. Die Schüler:innen schätzen sowohl den Prozess sehr, vor allem das freie Arbeiten, bei dem jede Idee erlaubt ist, als auch das Endprodukt, das gemeinsame Kunstwerk, auf das sie sehr stolz sind.