Workshops sind wie das weiße Shirt in der Buntwäsche. Hinterher ist man garantiert schlauer. Dafür sorgte Autor und Poetry Slammer Marvin Suckut. Er nahm die Teilnehmer:innen an der Hand und führte sie durch die Kunst des Präsentierens.
Der Poetry Slam Workshop war eine Mischung aus theoretischen Inputs und kreativen Schreibaufgaben. Begonnen wurde mit kurzen Tiergedichten. Diese mussten als Vierzeiler entweder im Paarreim oder im Kreuzreim geschrieben werden. Danach haben wurde besprochen, wie Reime funktionieren. Wann reimt sich etwas? Was sind reine Reime und was sind unreine Reime? Hier mussten die Teilnehmer:innen durch die Kammgarn laufen und so viele Wörter wie möglich im Raum finden, die sich aufeinander reimen. Je länger sie unterwegs waren, desto komplexer sollten die Reime werden, von einsilbigen Reimen, bis mehrsilbige Reime.
Weiters wurde erprobt wie Metrik, also die Betonung innerhalb eines Gedichts, funktioniert. Am Beispiel von Kindergedichten mussten sie herausfinden, welche Silben betont und unbetont sind und dieses Wissen auf ihre selbstverfassten Tiergedichte anwenden.
Ein Jugendlicher möchte auch weiterhin schreiben und plant seinen Text beim nächsten Poetry Slam auf der Bühne zu präsentieren.
Als Auflockerung wurden kleine Alliterationstexte geschrieben, wobei sie in ihren Texten immer nur Wörter verwenden durften, die mit demselben Buchstaben beginnen. Der Aufbau von Kurzgeschichten wurde abschließend besprochen - Einleitung, Hauptteil und Schluss. Was gehört in eine Einleitung? Wie baue ich in kurzer Zeit Spannung auf? Was brauchen meine Protagonist:innen um glaubhaft zu wirken und welche Arten von literarischen Möglichkeiten habe ich, das Ende einer Geschichte stimmungsvoll zu gestalten? All diese Fragen wurden im Workshop diskutiert und auch direkt in selbstverfassten Kurzgeschichten angewandt.
Am Abend fand dann der Poetry Slam auf der Bühne in der Kammgarn statt. Die Jugendlichen konnten also direkt live erleben, wie das gelernte umgesetzt werden kann.
Bild © Fabian Zandl