Hinaus aus dem Kindergarten, hinein ins Dorfgeschehen in Wolfort, um gemeinsam Glücksmomente zu schaffen.
Bereits vor Weihnachten schenken die Kinder des Haus für Kinder ihren Familien scheinbar leere, rote Päckchen. Doch der erste Eindruck täuscht, denn in ihnen verbirgt sich etwas Unscheinbares – denn die Päckchen sind gefüllt mit Glück. Glück, das selbst genossen oder großzügig weitergegeben werden kann. In zahlreichen Familien hat dieses Glück seinen Weg gefunden, wird wahrgenommen und spürbar.
Durch Aktivitäten wie Gespräche, Musik, Theaterspiele und Ausflüge sowie das bewusste Aufeinanderzugehen werden Glücksmomente im Alltag entdeckt. Der Kindergarten Wolfurt erforscht, was Glück bedeutet, wie es erlebt und geteilt werden kann, und welche positive Auswirkung es auf uns alle hat. Das Verschenken von Glück wird dabei zu einem besonderen Anliegen. Gemeinsam mit Christa Bohle gestalten die Kinder kleine Geschenke, die an Mitarbeiter:innen im Lebensmittelhandel, Polizist:innen, Busfahrer:innen und Passant:innen verteilt werden. Dabei wird auch erkundet, wie man aufeinander zugeht, wenn man sich nicht kennt, es keinen offensichtlichen Grund für ein Geschenk gibt, man unsicher ist. Diese Erfahrungen werden besprochen, ausprobiert und Erkenntnisse gewonnen.
"Ich bin glücklich wenn es Nudeln gibt."
KINDERSTIMME
Die Frage, ob man Glück hören kann, wird mit musikalischer Kreativität angegangen. Mit selbstgebauten Flöten ziehen die Kinder durch das Dorf und verbreiten Freude durch ihre Musik. Dabei lernen sie, dass das Spielen für sich selbst einen anderen Zweck verfolgt als das Auftreten für andere. Auch das Theaterspielen erweist sich als "Glücksbringer". Unter Anleitung von Elke Riedmann und Iris Biatel erfahren die Kinder, wie es ist, sich zu verkleiden, in eine Rolle zu schlüpfen und Geschichten zu spielen.
Für die Pädagoginnen des Kindergartens ist es bewegend zu beobachten, wie die Kinder im Laufe des Jahres bewusster auf Glücksmomente reagieren. Diese Momente können in den einfachsten Dingen liegen, sei es eine freie Straße oder eine im Garten entdeckte Schnecke. Die Kinder erstellen sogar eine Liste von Menschen in Wolfurt, die sie beschenken wollen. Diese reicht von der Volksschuldirektorin bishin zum Koch, der für sie das Mittagessen zubereitet. Die Reaktionen der Beschenkten löst bei den Kindern große Glücksmomente aus.
Für das Haus der Kinder in Wolfurt ist dieses Projekt nicht nur eine wunderschöne Erfahrung, sondern auch ein großes Lernfeld – nicht immer greifbar, aber stets spürbar!
„Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
ALBERT SCHWEITZER