Ziel dieses Projektes ist, die besondere Qualität des Materials „Ton“ kennenzulernen, zu spüren, zu begreifen und achtsam damit umzugehen.
Ton ist ein weiches Material, welches formgebend eingesetzt werden kann. Die Vorstellung eine Figur zu formen verbindet Gehirn und Hand. Ton lässt viel individuellen Gestaltungsspielraum zu und regt zum Ausprobieren an. Während des Gestaltungsprozesses werden kreative Kräfte frei.
Um den Kindern diese Erfahrung näherzubringen, luden die Lehrerinnen der Volksschule Innerbraz, Angelika Wiederin und Isabelle Durig, den bekannten Tonkünstler, Tüftler und Musiker Kurt Posch mit seiner Frau Edith ein. Der bekannte Künstler aus Innerbraz ist ein Spezialist in der Kunst des Okarinabaus.
Für die Arbeit mit den Zweitklässlern der Volksschule entschied er sich für die Herstellung einer Gefäßflöte in Form eines Vogels. Vor Umsetzung des Projektes stellte Herr Posch in einer Werkstunde einen Prototyp der Gefäßflöte den Kindern vor. In den darauffolgenden Werkstunden gelang es jedem:r Schüler:in, mit der Unterstützung des Künstlers, aus einem Klumpen Ton seine individuelle Gefäßflöte zu formen.
Anleitung zur Herstellung
1. Den Ton kneten und zu einer Kugel Formen.
2. Aus der Kugel den Kopf und das Schwänzchen ziehen und gestalten.
3. Nach dem Glätten den Vogel mit einem Schneiddraht halbieren.
4. Mit dem Tonwerkzeug beide Hälften bis auf 5 mm aushöhlen.
5. Danach die Teile wieder zusammenschlickern und die Naht mit Töpferwerkzeug verstreichen.
6. Das Vögelchen verzieren und für den Kuckuck ein 4 mm Loch bohren.
Bei Herrn Posch zu Hause wurde das Labium gefertigt, der Kuckuck gestimmt und mit 1000 Grad Celsius gebrannt. Die Kinder waren sichtlich begeistert, als sie ihr Kunstwerk überreicht bekamen. Jeder probierte natürlich gleich aus, welchen Ton sein selbstgebautes Instrument von sich gibt. Im ganzen Schulhaus war das heitere musikalische Intermezzo zu hören. So entstanden Töne aus Ton.