Was passiert, wenn junge Menschen den Mut haben, sich auf die Bühne zu stellen – und der Wirklichkeit etwas entgegenzusetzen?
Gemeinsam mit Michael Schiemer vom Landestheater Vorarlberg haben Schüler:innen der MS Bregenz Stadt ein Forumtheater nach dem Konzept „Theater zum Leben“ von David Diamond erarbeitet und zur Aufführung gebracht.
Ausgehend vom Thema „Vertrauen“ entwickeln Schüler:innen innerhalb einer Woche eine Szene, die in einer Katastrophe endet. Am Freitagabend wird sie erstmals einem Publikum präsentiert. Im Anschluss folgt eine zweite Aufführung – diesmal mit offener Struktur: Wer das Gefühl hat, dass sich die Situation in eine problematische Richtung entwickelt, kann „Stopp!“ rufen. Anschließend die Bühne betreten und den Verlauf verändern. Eine Rolle wird übernommen, der Moment neu gestaltet – mit der Freiheit, vor- oder zurückzuspulen.
So entsteht ein Raum für Mitgestaltung, für Perspektivwechsel und die gemeinsame Suche nach anderen Wegen.

Am darauffolgenden Montag werden die Erfahrungen in großer Runde innerhalb der Schule aufgegriffen. In den Schüler:innenvorstellungen wird diskutiert, hinterfragt und weitergedacht. Möglichst viele Klassen nehmen daran teil. Besonders eindrücklich bleibt für Michael Schiemer die hohe Beteiligung des Publikums – viele Vorstellungen mussten aktiv beendet werden, weil sie kein natürliches Ende fanden.
Das Projekt fördert Empathie, kritisches Denken und das Vertrauen in die eigene Stimme. Es erweitert den schulischen Rahmen und ermutigt dazu, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für das Miteinander auf der Bühne wie im Alltag.
"Ich musste meine Angst überwinden, es hat aber super Spaß gemacht."
SCHÜLER:IN, MS BREGENZ STADT
Hier geht es zum YouTube-Clip des Projekts:
"Ich habe das Gefühl, dass die Jugendlichen durch das Forumtheater die Möglichkeit haben zu erleben, dass sie Talente haben. Sie erkennen, dass es Lösungen gibt, dass man Fehler machen darf und dass sie nicht allein sind."
MICHAEL SCHIEMER, LEITENDER THEATERPÄDAGOGE DES VORARLBERGER LANDESTHEATERS IN EINEM BEITRAG DER NEUEN VORARLBERGER TAGESZEITUNG